Selbstporträts
waren die Selfies
von früher
künstlerisch
langsam
in höchstem Maß
veränderbar und
anpassbar an den
Wunsch
so gesehen zu werden
wie man sich selbst
sieht
***
Wieviel Wirklichkeit steckt in einem Selfie – es ist ja schließlich gespiegelt? Wir sehen uns auf Selfies folglich nicht, wie andere Menschen uns sehen. Aber heißt das jetzt, dass unsere eigene Perspektive falsch ist, oder koexistieren hier nur zwei Wirklichkeiten? Sind Selfies eher subjektiver Ausdruck eines inneren Wunsches als der Wirklichkeit?
Für dieses Experiment habe ich absichtlich ein Selfie genommen, auf dem ich stärker als normal geschminkt bin – und es auf verschiedene Arten bearbeitet, um einen künstlerischen Ausdruck nachzuahmen. Das hat viel Spaß gemacht!
Ich würde sagen: Das bin immer noch ich. Nicht, wie ich jeden Tag aussehe. Aber ich habe eine meiner Facetten eingefangen: Die Liebe zum Spiel und zur Verwandlung. Im Verschmelzen mit dem türkisfarbenen Hintergrund fühle ich mich ganz Ennha, denn es ist die Farbe meines Debütromans.
Und Herr Munch? Er hat sich geister- und meisterhaft in Szene gesetzt, und wer Fotografien von ihm betrachtet, erkennt durchaus die Ähnlichkeit zum Original. Er hat halt einen Blaufilter benutzt, hie und da ein bisschen retuschiert und gekonnt mit dem Licht gearbeitet. Ein echter Selfie-Experte!
Was ich richtig gruselig finde: Es sieht fast so aus, als hielte er ein Smartphone in der Hand!