Wenn ich den zweiten Satz von Beethovens 5. Klavierkonzert höre, das Adagio, höre ich Schönheit.
Sie ist wie der Schimmer eines großen Ganzen, dessen Schönheit man nicht mit dem Verstand begreifen kann. Für die meine Worte nicht ausreichen, weil sie den Raum dazwischen braucht.
Ehrfurcht. Es ist dasselbe Gefühl, das ich habe, wenn ich die Natur ganz in mich hereinlasse.
Wir verbinden Schönheit oft mit nur einem Sinn: dem Sehen. Aber haben Sie Schönheit schon einmal mit Ihrem ganzen Sein gefühlt? Kann man Schönheit riechen oder schmecken?
Ist Schönheit ein Gefühl? Ist sie subjektiv oder objektiv? Bei Menschen und von Menschen Geschaffenem neigen wir oft zur Subjektivität. Dann ist Schönheit eine Meinung und erscheint mir weit weg von diesem tiefen, ganzheitlichen Gefühl.
Ich habe bei Naturschönheiten noch nie den Satz gehört: „Diesen Sonnenuntergang über dem Meer finde ich hässlich.“
Bei Gemälden davon schon.
Ist Schönheit … einfach Schönheit – und keine Meinung? Was ist Schönheit?