Hier eine provokante Frage: Würden Sie die großen und kleinen Kunstwerke dieser Welt – Gemälde, Texte, Skulpturen usw. – vermissen, wenn Sie nichts von ihrer Existenz wüssten? Könnten Sie dann freier kreieren?
Ich gehe einen Schritt weiter und behaupte, dass dies nie geschehen würde, denn: Dann würden Sie andere Kunstwerke kennen. Vielleicht sogar ganz ähnliche. Weil Kunst zum Menschsein gehört.
Was uns an (jahrhundertealter) Kunst bewegt, ist – neben der Ehrfurcht vor dem Handwerk – ihre Aktualität. Gute Kunst trifft zielsicher mitten in die Menschlichkeit.
Wir fühlen uns mit Menschen verbunden, die schon längst gestorben sind – oder ganz weit weg von uns leben. Sie sind uns vertraute Fremde, die Menschsein konserviert haben. Manche sogar in gerahmten Konservendosen.
Gleichzeitig ist es nicht nur egal, sondern sogar unabwendbar, dass wir Dopplungen kreieren. Ohne zu plagiieren. Weil wir auch Menschen sind!
Kunst ist eine Momentaufnahme.
Wiederholungen in der Kunst zeigen den Kern unseres Menschseins.
Wer erschafft, schafft Neues und Bekanntes zugleich.
Wir sind alle ein Teil davon.
Das ist die Magie des Kreierens.
Ist das nicht wunderschön?
Mir geben diese Gedanken nicht nur Freude, sondern auch eine aus tiefstem Herzen kommende Mitfreude.
Leichtigkeit.
Weltumarmungsdrang.