»Ich bin ich und hoffe, es immer mehr zu werden. Das ist wohl das Endziel von allem unserem Ringen.«
Diese Zeilen schrieb die Künstlerin Paula Modersohn-Becker im Februar des Jahres 1906 an Rainer Maria Rilke. Im November des darauffolgenden Jahres starb sie mit nur 31 Jahren.
Ist sie sie gewesen – und so sehr sie geworden, dass sie ihr Endziel erreichen konnte? Wann wissen wir, dass wir ganz wir sind? Bleiben wir für immer im Werden begriffen und sind gleichzeitig stabil – wir?
Ich mag dieses Zitat, weil es vorwärtsdrängt. Hin zur Entwicklung, zum Suchen des eigenen Ichs – und weil es gleichzeitig konstatiert: Ich bin schon ich. Immer vollständig und immer werdend. Vielleicht ist das das Endziel?