»Vor vielen Jahren habe ich ein paar Studienpunkte in Philosophie gesammelt und grundlegende Kenntnisse über bekannte Philosoph*innen erworben (von denen viele keine studierten Philosophen waren).

Was ich festgestellt habe: Ich tue es einfach – das Philosophieren. Es passiert. Bei Schreibkursen habe ich schon häufig den Kommentar bekommen: ›Sehr philosophisch.‹ Das stimmt mich nachdenklich, denn ist es das, was mich und mein Schreiben ausmacht? Bin das – ich?
Ich stelle mir Fragen, denke über die Welt nach, die Menschen darin und über die Verbindung zwischen beiden. Aber tun wir das nicht alle? Sind wir nicht alle Philosoph*innen?

Ich finde, die Bezeichnung ›Philosoph*in‹ sollte nicht den Vertreter*innen der akademischen Philosophie vorbehalten sein. Es ist etwas zutiefst Menschliches – eine ganze Menschheit, die versucht, sich und ihre Existenz zu begreifen. Dass wir zu solchen Gedanken in der Lage sind, finde ich unglaublich faszinierend.«

– Ennha Weber

Stille

Stille des Morgens, und die Welt schläft. Ich bin schon wach, während andere noch träumen, oder träume ich, während sie ihrem wahren Selbst in verworrener Unordnung begegnen? Stille des Abends, und die Welt feiert, schaut fern und hört Musik. Ich liege im Bett und hänge den…

Kommentare deaktiviert für Stille

Originalität

Hier eine provokante Frage: Würden Sie die großen und kleinen Kunstwerke dieser Welt - Gemälde, Texte, Skulpturen usw. - vermissen, wenn Sie nichts von ihrer Existenz wüssten? Könnten Sie dann freier kreieren? Ich gehe einen Schritt weiter und behaupte, dass dies nie geschehen würde, denn: Dann…

Kommentare deaktiviert für Originalität

Anerkennung

In meiner beruflichen Laufbahn ging es oft um Anerkennung: Ganz konkret, weil ich deutsche Scheine aus der Uni (bevor es Studienpunkte gab) im Ausland anerkennen lassen musste, um sie in meinen Abschluss zu integrieren. Kurz: Es musste geprüft werden, ob meine in Deutschland erbrachten Leistungen den…

Kommentare deaktiviert für Anerkennung

Magischer Realismus & Gesellschaft

Ich sehe unsere Gesellschaft manchmal als ein großes, buntes Tuch, das zwischen weit auseinander stehenden Außenpunkten aufgespannt ist. Und in dieser Spannung, die das Tuch am Durchhängen hindert, scheint ein ganzheitlicheres Verständnis zu liegen.Wenn wir in die Spannung des Gesellschaftstuches eintauchen, finden wir keine Eindeutigkeit, aber…

Kommentare deaktiviert für Magischer Realismus & Gesellschaft

Wiederholungen

Wiederholung ist nicht Wiederholung. Dieselbe Handlung lässt dich am Ende etwas ganz anderes fühlen.- Pina Bausch Gibt es Wiederholungen? Oder ist jede Wiederholung ein erstes Mal? Der stete Tropfen, der den festen Steinkörper auszuhöhlen vermag: Wiederholung verändert. Oft unumkehrbar. Wie viele Stunden ich in meinem Leben…

Kommentare deaktiviert für Wiederholungen

Ubuntu und Othering

Gestern habe ich zufällig entdeckt, dass der Duden ein neues Wort aufgenommen hat: Othering. Ich kannte es nicht und schlug es nach. Es handelt sich dabei um die »(oft als negativ verstandene) Abgrenzung der eigenen gesellschaftlichen Gruppe von anderen durch die Betonung von deren Andersartigkeit«.Gruppen grenzen…

Kommentare deaktiviert für Ubuntu und Othering

Ehrfurcht

Am Wochenende durfte ich in völliger Dunkelheit verweilen. Weit und breit waren keine künstlichen Lichter zu sehen. Nur natürliche: über mir. Selten habe ich so viele Sterne gesehen. Ein magischer Moment, der den Rahmen meiner typischen Alltagserfahrung gesprengt hat. Eigentlich ist Ehrfurcht kein schönes Wort: Man…

Kommentare deaktiviert für Ehrfurcht

Willenskraft und Lebenswille

Ohne geht es nicht: weder im Roman selbst noch bei seiner Entstehung. Kurioserweise hilft mir beim Schreiben die Willensstärke aus ganz anderen Bereichen. 🧘🏼‍♀️ Meditation: Zehn bis zwanzig Minuten lang stillzusitzen und nur zu sein, verlangt mir eine gute Portion Willenskraft ab. Vor allem, wenn ich…

Kommentare deaktiviert für Willenskraft und Lebenswille

Das Leid der anderen

Hier herrscht Stille. Sie ist fast absolut, manchmal blökt ein Schaf dazwischen, ein Vogel zwitschert. Oder es knackt in den Zweigen, raschelt im Laub. Es ist friedlich und so ruhig, dass die Spannung von mir abfällt wie eine dicke Mauer, die einfach umkippt. Lautlos staubend.Darf ich…

Kommentare deaktiviert für Das Leid der anderen

Nein.

Neinsagen: Kinder können das besonders gut. Sie grenzen sich ab, finden das eigene Ich, behaupten sich. Aber auch später sagen wir oft nein, um uns selbst in der Welt zu spüren - um uns treu zu bleiben. Um zu zeigen, wer wir sind. Nein zu Alkohol,…

Kommentare deaktiviert für Nein.