Älterwerden bedeutet für mich: grau-weiße Haarsträhnen, auch in den Augenbrauen. Nicht mehr herzhaft und gleichzeitig faltenlos lachen können; echte Freude gibt’s bei mir nur noch mit Krähenfußschmuck und Doppelkinnästhetik. Sich eingestehen, dass es nicht immer leicht ist, die sichtbaren Zeichen des Alterns zu akzeptieren – sie aber als ein Privileg zu sehen: Ich bekomme Falten, weil ich gesund bin.
Älterwerden bedeutet für mich insgesamt mehr Gelassenheit – auch wenn da immer noch mehr geht. Ich möchte mein jüngeres Ich umarmen und sagen: „Sche*ße, was hast du dir früher so viele Gedanken um Unwichtiges gemacht. Aber ich verstehe dich – und ich bin stolz auf dich, weil du gelernt hast, das zu erkennen.“
Älterwerden bedeutet für mich, Körper und Geist zu pflegen und zu trainieren. Weil ich keine Lust auf Arztbesuche habe und meine Zeit später lieber mit freudvoller Muße füllen möchte. Für meine Familie und für mich. Garantien gibt es natürlich keine.
Älterwerden bedeutet für Marlyn (100) aus „Wahrheiten“: Alle zehn Jahre ein weiterer Millimeter Weisheit. Ihr Lebensmotto: Das Leben ist schön.
Ja, das Leben ist schön.